Lt
Günther Felix Otto von Heyking

Informationen zu Geburt

Geburtsdatum:
17/01/1891
Geburtsort:
Simla, Garhwal, Indien, Britisch-Indien

Allgemeine Informationen

Letzter bekannter Wohnsitz:
Schloss Crossen, Crossen an der Elster, Sachsen, Königreich Preußen, Deutsches Kaiserreich

Informationen zum Armeedienst

Land:
Königreich Preußen, Deutsches Kaiserreich
Truppe:
Deutsches Heer
Rang:
Leutnant
Einheiten:
 —  5. Garde-Regiment zu Fuß  (Letzte bekannte Einheit)

Informationen zu Tod

Sterbedatum:
04/10/1917
Sterbeort:
De Knoet Farm, Zonnebeke, Belgien
Alter:
26

Begräbnisplatz oder Gedenkstätte

Von diesem Soldaten ist kein Begräbnisplatz und keine Gedenkstätte bekannt.

Punkte von Interesse 3

#1 Geburtsort
#2 Letzter bekannter Wohnort
#3 Ort des Todes (ungefähr)

Meine Geschichte

Günther von Heyking wurde am 17. Januar 1891 als Sohn von Edmund Friedrich Gustav von Heyking und Elisabeth von Flemming geboren. Günther wurde in Shimla, Indien, geboren. Sein Vater war Diplomat und lebte deshalb von 1886 bis 1903 im Ausland. Er starb im Jahr 1915. Elisabeth von Flemming führte in dieser Zeit ein Reisetagebuch, das später veröffentlicht wurde. Berühmt wurde sie mit ihrer Debütnovelle Briefe, die ihn nicht erreichten. Günthers Mutter starb 1925 an den Folgen eines Schlaganfalls. Für Günther und seinen Bruder war die Verlockung des Militärs schon ein Jahrzehnt zuvor deutlich spürbar. Nach seiner Einberufung trat er in das 5. Garde-Regiment zu Fuss ein.

Die Alliierten sind überzeugt, dass die Einnahme des Bergrückens bei Broodseinde für ihre flämische Offensive entscheidend sein wird. Die Einnahme ist zunächst für den 6. Oktober vorgesehen. Angesichts des herannahenden Herbstwetters und der erhöhten Gefahr von Unwettern wird der Angriff jedoch um zwei Tage vorverlegt. In Zonnebeke befindet sich die Flandern I-Stellung in voller Sichtweite des Gegners. Dies erschwert die Versorgung von Truppen und Material erheblich. Die deutsche Heeresleitung ist zu drastischen Massnahmen gezwungen: ein grosser Gegenangriff bei Zonnebeke mit dem Namen "Unternehmung Höhensturm". ("Höhensturm" bedeutet "Gewitter in großer Höhe"). Die Operation wird zu einer Katastrophe. Hunderte von Deutschen werden getötet und eine Vielzahl von ihnen gerät in Kriegsgefangenschaft oder wird verwundet.

Zwischen dem 25. September und dem 10. Oktober 1917 wurde das GRzF5 in Zonnebeke eingesetzt, in der Nähe des Bauernhofs Knoet am Rande des Schlossparks, entlang der Foreststraat. Am 25. September werden die deutsche Front und das Hinterland von der britischen Artillerie schwer beschossen. In den frühen Morgenstunden des 26. September sickert die Nachricht durch, dass der Angriff der Alliierten jeden Moment losgehen kann. In der Schlacht von Polygon Wood werden die deutschen Regimenter vor Zonnebeke überrannt. Es herrscht Chaos.

Die Erleichterung folgt am 28. September. Um 4 Uhr morgens ist die Ablösung für GGR5 beendet. Es wird bis zum Abend dauern, bis auch GRzF5 seine Stellungen einnimmt. Bei der Ankunft schreibt die Einheit Folgendes:

"In der Trichterstellung liegen zwischen Häusertrümmern zahlreiche Tote und Geräte aller Art. Baumstümpfe zeigen an, dass einst hier auch kleine Wäldchen standen. Zonnebeke ist nur noch ein großer Steinhaufen."

Am 3. Oktober steht Zonnebeke erneut unter schwerem Beschuss. Selbst weit hinter der Front werden Nachschublinien und Bauernhöfe von Flugzeugen aus mit Maschinengewehren beschossen. Die deutsche Artillerie greift zu kurz. Einige Granaten fallen auf ihre eigene Frontlinie.

Am Vorabend der Operation Höhensturm, die für den 4. Oktober geplant ist, folgt in der Abenddämmerung eine weitere interne Staffel. Das I./GRzF5 übernimmt die Front und das 1. MGK. In der Bereitschaft besetzt die GRzF5 nun die 10. und 11. Kompanie in Front mit der 12. und 9. Kompanie Stellungen. Dass der Herbst 1917 eine furchtbare Zeit gewesen sein muss, steht außer Zweifel. Sowohl die deutsche Armee als auch die Alliierten mussten bis zum Äußersten gehen, um Stellungen zu halten oder zu gewinnen.

Die Operation Höhensturm kostete viele Menschenleben. General Enrich Ludendorff schrieb am 4. Oktober 1917, dass "wir sie nur mit enormen Verlusten überstanden haben". Die deutschen Truppen waren zum Rückzug gezwungen und die Frontlinie verschob sich um 1.000 Meter.

Günther verlor am 4. Oktober 1917 sein Leben. Nicht nur er, sondern auch sein Bruder Alfred starb noch im selben Jahr.

Quellen 2

Sieberg H. Elisabeth von Heyking: Ein romanhaftes Leben (Hildesheim, Georg Olms Verlag, 2012).
Verwendete Quellen
von Stosch A. Das Königl. Preuß. 5. Garde-Regiment zu Fuß 1897-1918 : Nach amtlichen Kriegstagebüchern und Mitteilungen von Mitkämpfern bearbeitet (Berlin, Klasing & Co., 1930).
Verwendete Quellen